Die Sechziger Jahre – eine neue Halle!
1960 wurde die Vereinsturnhalle abgerissen, da die Gemeinde in der Folgezeit an derselben Stelle eine Turn- und Festhalle errichtete. Für die bisherige Vorleistung erhielt der TSV für diese Halle kostenfreies Wirtschafts- und Benützungsrecht.
Die neue Halle wurde am 10./11.6.1961 im Beisein vieler Ehrengäste eingeweiht. Der bunte Festabend unter Beteiligung vieler örtlicher und überörtlicher Vereine wurde moderiert vom Heimatdichter Fritz Springer. Durch den Hallenneubau bekam vor allem die Turnabteilung unter den Turnwarten Erwin Kohler und Lore Kasseckert neuen Auftrieb. Auch eine neue Abteilung wurde gegründet. Unter Josef Weinmann nahm die Tischtennis-Abteilung mit einer 1. Herrenmannschaft und einer Jugendmannschaft den Spielbetrieb auf. Gekrönt wurde dieses sportlich erfolgreiche Jahr durch die Fußballmeisterschaft der C-Jugend in der Staffel Zabergäu. 1962 führte der TSV erstmals Ehrungen in den eigenen Reihen durch. Seither haben viele Mitglieder als Dank für ihre herausragenden Leistungen die Vereinsehrennadeln in Bronze, Silber und Gold erhalten oder wurden zu Ehrenmitgliedern und -vorsitzenden ernannt.
Höhepunkte im Sportjahr 1962 setzte unsere Turnabteilung bei der Teilnahme am Gaukinderturntreffen, wo von 19 Turnern knapp die Hälfte einen Siegerkranz erhielt und die Mädchenriege einen 5. Platz erturnte. Auf dem Landesturnfest in Göppingen wurde der TSV durch Lore Kasseckert vertreten, die einen Siegerkranz errang.
Durch die verbesserten Rahmenbedingungen herrschte ein aktives Vereinsleben, wie der Hallenplan verrät: Montag/Dienstag: Tischtennis, Mittwoch: Fußballjugend, Donnerstag/Freitag: Turnen. 1963 konnte die Turnerriege ihre Erfolge vom Vorjahr bestätigen und erturnte beim Gauturnfest drei Siegerkränze. Auch die Tischtennis-Herren hatten in der Verbandsrunde im Vergleich zum Vorjahr sichtbaren Erfolg. 1964 wurde die kontinuierliche Arbeit der Turnwarte durch einen 1. Platz der Mädchenriege bei den Gauhallenwettkämpfen in Hausen belohnt. Zudem wurde Renate Mayer Einzelsiegerin. Der TSV arbeitete gleichzeitig an der weiteren Verbesserung der Sportstätten. So wurde im Zuge der Flurbereinigung ein dem TSV gehörendes Flurstück ins Wiesental verlegt, die danebenliegenden Grundstücke pachtete der TSV auf 99 Jahre. Ein Vertrag mit der Gemeinde ermöglichte die Errichtung eines vereinseigenen Sportplatzes für die damals stattliche Summe von 30.000,-. Die Bachverdohlung wurde in Eigenleistung durchgeführt, die größeren Erdbewegungen mit Unterstützung der amerikanischen Streitkräfte aus Heilbronn, die eine Planierraupe zur Verfügung stellten. Die Feinplanie erfolgte durch die Firma Haas in Schwaigern.
Das Jahr 1965 wurde erneut von den Erfolgen der Turner dominiert: Die Mädchenriege errang bei der Gerätemeisterschaft einen 2. Gaupreis. Die männliche A- und B- Jugend konnte bei den Leichtathletikmeisterschaften mehrere Preise erringen. Erfolgreichster TSVler war Peter Markgraf, der 1 goldene Nadel erkämpfte. Die Tischtennis-Abteilung spielte erstmals einen Wanderpokal aus, der im Premierenjahr an den aktiven Richard Schmid ging. Im Folgejahr konnten die Arbeiten am Sportgelände mit Erstellung eines Geräte- und Umkleideraumes („Gifthütte“) abgeschlossen werden. Die Einweihung des neuen Sportplatzes erfolgte am 16./17. Juli mit einem Sportfest und einem Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft der freundschaftlich verbundenen Sportkameraden aus Nordhausen im Ostalbkreis.
1967 feierte der TSV sein erstes großes Vereinsjubiläum zum 60-jährigen Bestehen, obwohl der Verein bislang den Jahreszusatz 1912 trug. Dieser wurde im selben Jahr auf 1907 geändert, da verschiedene Zeitzeugen bestätigen konnten, dass der Turnverein Nordhausen bereits in diesem Jahr gegründet wurde. Die Jubiläumswoche vom 15.7. bis 23.7.1967 dominierte das Jahresgeschehen. „Der ganze TSV auf einem Bild“ titelte die „Heilbronner Stimme“ und weiter: „Mit Recht darf der große Verein im kleinen Dorf stolz sein auf sein 60-jähriges Bestehen.“ Mit 160 Mitgliedern waren damals rund 25 % aller Nordhausener Mitglied im TSV. Auftakt der Festveranstaltungen bildete der Festabend unter Mitwirkung des GV „Frohsinn“ Nordhausen und verschiedener Sportlerinnen und Sportler. Neben einem Leichtathletikwettbewerb wurden auch die Zabergäupokale der B- und C-Klasse ausgespielt. Zahlreiche Ehrengäste aus Sport und Politik konnten begrüßt werden, die verdiente Vereinsmitglieder auszeichnen konnten. Zwei Ehrungen seien hier stellvertretend genannt: Karl und Paul Conte erhielten als letzte noch lebende Gründungsmitglieder des Turnverein Nordhausen den Gauehrenbrief. Zum Abschluss des Festjahres traf sich im Sommer die ganze Vereinsfamilie zum Spießbratenessen beim „Dreispitzfest“.
1968 waren mit der Fußballjugendauswahl der Grafschaft Ceshire/GB internationale Gäste beim TSV zu Gast. Der Abschlussabend im Anschluss an das Freundschaftsspiel gegen eine Zabergäu-Jugendauswahl war auch für die TSV-Mitglieder ein unvergessliches Erlebnis. Auch die Mannschaften des TSV waren sportlich wieder erfolgreich: Die Turnjugend errang mehrere Preise bei Wettbewerben in Frankenbach und Brackenheim. Richard Schmid gewann zum zweiten Mal den Wanderpokal der Tischtennis-Abteilung. Nachdem die Trainingsbedingungen für die Fußballer durch den Bau einer Flutlichtanlage verbessert wurden, spielte ab der Saison 1968/69 auch wieder eine 1. Mannschaft in der Verbandsrunde.
Ein weiterer Schritt in den Ausbau der Sportstätten erfolgte 1969, als mit der Gründung eines Bauausschusses unter Anton Friesenhan der Sportheimbau organisatorisch vorbereitet wurde. Am 8.6. erfolgte dann der erste Spatenstich für das Sportheim im Hardtwald, das Richtfest mit dem Richtspruch durch Zimmermeister Haas folgte bereits wenige Monate später am 15.11. Die aktive Fußballmannschaft erreichte bei einem C-Klassenturnier in Hausen den 2. Platz und holte für den TSV den ersten Pokal seit Bestehen der Fußballabteilung. Im Sommer wurden zum dritten Mal in Folge die Zabergäu-Pokale der B- und C-Klassen in Nordhausen ausgespielt.