70er Jahre

Die Siebziger Jahre – ein neues Sportheim!

1970 erfolgte dann am 6. Juni die offizielle Einweihung des neuen Sportheims, zu dessen Bau die Vereinsmitglieder über 3000 Arbeitsstunden leisteten. Samstagnachmittags fanden Einlagespiele der Fußballer statt, die in einem Sommernachtsfest beim neuen Sportheim endeten. Die offizielle Einweihung mit zahlreichen Ehrengästen fand am Sonntag statt. Als besondere Attraktion fand ein Damenfußballspiel zwischen Nordhausen und Hausen statt. Wenige Wochen später war der TSV Gastgeber für das Bezirksgaukindertreffen, auf dem der TSV einen 1. Platz beim Wimpelwettstreit erreichte. Der Vereinsausflug führte den TSV 1970 zur freundschaftlich verbundenen Gemeinde Nordhausen im Ostalbkreis, wo die 1. Fußballmannschaft an einem Turnier teilnahm. Im vierten Jahr der Austragung gewannen die aktiven Fußballer den Zabergäu-Pokal der C-Klasse. Damit wurde erstmals der vom TSV-Vorsitzenden Willy Weidenmann mitinitiierte Wanderpokal nach Nordhausen geholt. Das sehr erfolgreiche Sportjahr der Fußballer wurde durch weitere Pokalgewinne in Massenbachhausen (2. Platz) und Hausen (1. Platz) gekrönt. Auch die Turner waren 1970 erfolgreich und holten beim Landesturnfest in Ludwigsburg 3 Medaillen und errangen 5 Turniersiege.

Der Fußball befand sich auch 1971 weiter im Aufwind. Die Aktiven erreichten einen 3. Platz in der Verbandsrunde und die Damenfußballmannschaft nahm erstmals an der Verbandsrunde teil. Mit der albanischen Fußballnationalmannschaft waren im selben Jahr wieder internationale Gäste beim TSV zu Gast. Anlässlich des Länderspiels Deutschland-Albanien in Heilbronn trainierten die Albaner in Nordhausen. Die Fußballer waren weiter erfolgreich. Zum zweiten Mal wurde der Zabergäu-Pokal geholt und auch in der Verbandsrunde triumphierte die Mannschaft unter Trainer Peter Gugisch. Sie wurde Herbstmeister und stand auch am Ende der Spielzeit 71/72 an der Tabellenspitze. Neben der Meisterschaft wurde auch der C-Klasse-Pokal geholt. Bei den Endspielen um den Bezirkspokal konnte unsere Mannschaft erst vom A-Klasse-Pokalgewinner Affaltrach besiegt werden und gewann den B-Klasse-Pokal gegen Frankenbach.

Wer so erfolgreich arbeitet, muss auch die Öffentlichkeitsarbeit verbessern: Mit Gerhard Franz wurde 1972 erstmals ein Pressewart in sein Amt eingeführt. Einer der ersten Erfolge, von denen er berichten konnte, war der Gewinn des Zabergäu-Pokals zum dritten Mal in Folge. Damit kehrte der begehrte Wanderpokal in den Verein, der ihn einst ins Leben gerufen hatte, zurück – Football is coming home! Wohl das größte Geschenk, das die Fußballer ihrem Verein 25 Jahre nach der Wiedergründung machen konnten. Schwer vom Schicksal getroffen wurde die Tischtennis-Abteilung. Der Spielbetrieb kam wegen des akuten Spielermangels zum Erliegen, zudem starb 1972 mit Josef Weinmann der langjährige Leiter dieser Sparte.

Die erste Spielzeit in der B-Klasse machte den Fußballern 1973 zu schaffen, die Klasse konnte jedoch gehalten werden, auch wenn die Reservemannschaft im Laufe der Runde aufgelöst werden musste. Der Erfolgstrainer Peter Gugisch verließ den TSV, Heiner Jonitz folgte ihm nach. Die erfolgreiche Arbeit der Turnabteilung trat nach dem jahrelangen Aufsehen um die Fußballabteilung wieder in den Vordergrund. Auf dem Deutschen Turnfest holten Lore Kasseckert, Beate Weidenmann, Doris und Helga Eberbach eine Medaille. Unter den Turnwarten herrschte reges Kinderturnen und unter Turnwart Willy Weidenmann gab es nach langer Zeit auch wieder eine Männerturnriege.

1974 waren die Fußballer in Hochform und wurde im 2. Jahr in der B-Klasse Vizemeister. Im Spielbetrieb befanden sich zudem eine D- und eine E-Jugend. Mit der Einweihung des Festplatzes in der alten Kiesgrube brach eine neue Ära an. Am 1.5. fand das erste Kiesgrubenfest statt und ist seither fester Bestandteil des Festkalenders beim TSV.

1975 wurde die Gemeinde Nord-hausen Teilort der Gemeinde Nordheim und das Sportheim (auf Brackenheimer Gemarkung) Schauplatz der Eingemeindungsvertragsunterzeichung der Bürgermeister Scheffler und Weidenmann. Im Rahmen der Eingemeindung wurde auch der gesamte Grundbesitz des Vereins mit Ausnahme des Sportheims an die Gemeinde verkauft, die im Gegenzug die Pflege der Sportanlagen übernahm und ein zweites Spielfeld einrichtete. Bis zu dieser Übergabe hatte sich Gerhard Kühner mehr als 25 Jahre um die Pflege der Sportplätze gekümmert. Im selben Jahr fand ein großes Waldenser- und Heimatfest in Nordhausen statt, das an die 275-jährige Geschichte des Ortes erinnerte und an dem auch der TSV teilnahm. Die aktiven Fußballer waren weiter erfolgreich und holten den B-Klasse-Pokal und bekamen für ihren vorbildlichen Sportsgeist den Fairnesspreis. Mit Einrichtung einer B-Jugendmannschaft hatte der TSV nun erstmalig drei Fußballjugendmannschaften im Spielbetrieb.

1976 legte der 1. Vorsitzende Willy Weidenmann nach einer nahezu 30-jährigen Amtszeit sein Amt nieder, führte aber für den ausscheidenden Kassier kommissarisch die Finanzgeschäfte. Neuer Vorsitzender wurde Walter Müller. Vom 23.-25.7. wurde mit einem A- und B-Klassen-Fußballturnier der neue Sportplatz eingeweiht. Lore Kasseckert erhielt für ihre erfolgreiche Arbeit in der Turnabteilung den Turngauehrenbrief.

1977 trat mit Reinhold Conte das letzte Vorstandsmitglied von 1947 zurück. Die Satzung des TSV wurde nach 25 Jahren überarbeitet und in der Folge ein Ältestenrat unter Willy Weidenmann eingerichtet. Sportlich war das Jahr leider wenig erfolgreich. Die Fußballmannschaft stieg in die C-Klasse ab und auch die Turner nahmen an keinem Sportfest teil. Ohne Spießbraten, sondern mit Gulaschsuppe, nahm der TSV im August erstmals am Parkfest in Nordheim teil – laut Vereinschronik „konnte der Umsatz nicht ganz befriedigen“.

1978 verfehlten die Fußballer den Zabergäupokalsieg nur knapp und wurden Zweiter. Auch der sofortige Wiederaufstieg in die B-Klasse gelang nicht. Erfolgreicher war die D-Jugend-Fußballmannschaft, die 1978 Meister wurde.

1979 erfolgte ein weiterer Wechsel an der Vereinsspitze. Nachdem ein Jahr zuvor Heinz Klotzbücher 2. Vorsitzender wurde, folgte nun Peter Markgraf Walter Müller an der Vereinsspitze nach.