Die Achtziger Jahre – neue Sportarten!
Sportlich folgten nun durchschnittliche Jahre, während das Jahr 1980 für den Verein wirtschaftlich sehr ertragreich war. Mit der Anschaffung eines vereinseigenen Zeltes konnten nun Veranstaltungen wetterunabhängiger veranstaltet werden.
1981 ging es auch sportlich wieder aufwärts, die aktiven Fußballer errangen die Vizemeisterschaft, die C-Jugend wurde Staffelmeister. Auch im Turnen waren unter der Turnwartin Frau Schaffer zahlreiche Gruppen im Übungsbetrieb. Mit der Handballabteilung unter Werner Pross wurde das Sportangebot des TSV weiter ausgebaut.
Bereits ein Jahr nach Abteilungsgründung, 1982, gehörten fast 50 Mädchen dieser Abteilung an. Die Handball-B-Jugend errang bereits im ersten Spieljahr die Kreismeisterschaft, litt jedoch zusehends unter den nicht optimalen Trainingsbedingungen, die im Laufe der Folgejahre verbessert wurden. Die AH-Fußballer gewannen 1982 einen Turnierpokal bei der Einweihung des Sportplatzes in Dürrenzimmern. Ein Jahr später wurden die aktiven Fußballer unter Trainer Bruno Foltin Staffelmeister in der Kreisliga B und stiegen in die Kreisklasse A auf, wur-den beim Zabergäupokal jedoch nur Zweiter. Neben der Reserve- und AH-Mannschaften standen vier Jugendmannschaften im Spielbetrieb.
Auch die Handballer setzten 1983 ihre Erfolgsserie fort und wurden A-Jugend-Meister in der Kreisklasse II. Darüber hinaus waren noch eine B- , eine C- und eine D-Jugendmannschaft im Spielbetrieb. Der Ehrenvorsitzende Willy Weidenmann wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und erhielt damit die höchste Ehrung, die bisher einem TSV-Mitglied zu Teil wurde.
Das Jahr 1984 begann turbulent mit dem Rücktritt der beiden Vorsitzenden Peter Markgraf und Heinz Klotzbücher, für die erst nach intensiver Suche mit Werner Pross und Helmut Klenk Nachfolger als 1. und 2. Vorsitzender gefunden werden konnten. Sportlich dominierten vor allem die Erfolge der Handballabteilung. Die D-Jugendhallenmannschaft wurde Kreismeister und beim Kreismeistervergleichstreffen auf württembergischer Ebene wurde ebenfalls der 1. Platz errungen. Mit der Gründung einer aktiven Damenmannschaft begann ab Sommer 1984 der Aufbau der Handballabteilung.
1985 wurde Wolfgang Schulz zum Hauptkassier gewählt. Er ist auch im Jubiläumsjahr 2007 noch verantwortlich für die Finanzen des TSV und ist damit nach Willy Weidenmann das Vorstandsmitglied mit der längsten Amtszeit im selben Ressort. Nach langer Stille machte auch die Tischtennissparte wieder von sich reden: Die Wiederbelebung dieser Sportart im TSV mißlang jedoch trotz zweier Jedermannturniere in den Jahren 84 und 85. Das Sportheim kam zunehmend in die Jahre, so dass eine Diskussion über einen Neubau aufkeimte.
Vor allem nach einem Brand im Oktober 1986 war klar, dass in Kürze größere Baumaßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur vorgenommen werden mussten. Finanziell hatte sich der Verein zwischenzeitlich gut entwickelt, sportlich dominierten in den 80er Jahren die Handballerinnen. Die C-Jugend wurde 1986 Kreismeister, die B-Jugend gewann mehrere Hallenturniere. Die Abteilung Turnen wurde unter der Regie von Lore Kasseckert neu aufgebaut: Neben Frauenturnen wurde auch Jugend- und Kinderturnen angeboten. Im selben Jahr gab Willy Weidenmann sein letztes Amt im Vereinsgremium auf und war damit fast 40 Jahre ehrenamtlich für den TSV leitend tätig. 1986 war auch ein Premierenjahr: Erstmals fand das bis heute veranstaltete AH-Turnier statt.
1987 waren es wieder die Fußballer, die von sich hören ließen. Unter Peter Markgraf wurde die Fußball-E-Jugend Hallenbezirksmeister des Unterlandes. Zudem wurden die Hallenturniere in Leingarten und Brackenheim gewonnen. Unter der Führung des 1. Vorsitzenden Werner Pross wurde der Sportheimneubau vorbereitet, nachdem Überlegungen, das Sportheim in die von der Gemeinde neu zu bauende Mehrzweckhalle zu integrieren, verworfen wurden. Vom 16. bis zum 21. Juni 1987 feierte der TSV sein 80-jähriges Vereinsjubiläum. Höhepunkte einer ereignisreichen Woche waren die Spiele um den Zabergäupokal, ein offizieller Festabend und ein bunter Dorfabend unter Mitwirkung aller örtlichen Vereine. Unvergessen bis heute ist vor allem eines – das schlechte Wetter! Im Jubiläumsjahr 1987 beauftragten die Vereinsgremien Reinhold Conte mit der Organisation des Sportheimneubaus. Als Architekt konnte Dieter Schmid aus Nordheim gewonnen werden. Sportlich konnten vor allem die Fußballer glänzen. Die E-Jugend wurde Meister und war noch auf mehreren Hallenturnieren sehr erfolgreich. Die Aktiven, die am Ende der Spielrunde Platz 6 belegten, konnten sich für das Endspiel des Bezirkspokals qualifizieren, das allerdings gegen Sülzbach mit 3:2 knapp verloren ging. Die Handballer hatten trotz Erfolge der E-Jugend mit Spielermangel zu kämpfen, das setzte sich auch im folgenden Jahr fort, obwohl vor allem die aktive Damenmannschaft stets in der Tabellenspitze um den Aufstieg spielte. Dank der Jubiläumsveranstaltungen war das Jahr 1987 eines der bisher wirtschaftlich erfolgreichsten Jahre des TSV.
Anfang des Jahres 1988 wurde das alte Sportheim geräumt und abgerissen. Als Übergangsquartier stellte die Gemeinde das Anwesen Kugele gegen eine Monatsmiete von 100,- DM zur Verfügung. Nach Fertigstellung der Arbeiten am Untergeschoss des Neubaus übernahmen Mitglieder des TSV unter der Bauleitung von Anton Friesenhan die Fortführung des Neubaus, so dass bereits am 15.7.1988 Richtfest gefeiert werden konnte. Nachdem eine Bausteinaktion 30.000,- DM in die Vereinskasse spülte, wurde beschlossen, dem Sportheimneubau zwei Massivgaragen anzugliedern. Insgesamt wurden im Jahr 1988 über 7000 ehrenamtliche Arbeitsstunden für den Sportheimbau geleistet, die sich bis zur Fertigstellung im Jahr 1989 auf über 15.000 Stunden summierten.
1989 gab der 1. Vorsitzende Werner Pross, der den Verein in einer schwierigen Situation übernommen und aus der Krise geführt hatte, sein Amt an Reinhold Conte ab. Erklärtes Ziel des neuen Vorsitzenden war die Schuldenfreiheit des Vereins nach dem Sportheimneubau. Der Grundstein dafür wurde schon in den Jahren zuvor gelegt. Dank vernünftiger Finanzpolitik betrug der Schuldenstand nach dem Bau nur 200.000,- DM, wofür ein Gebäude im Wert von 1 Mio. DM erstellt werden konnte. Das Sportheim wurde unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit vom 2.-4.6.1989 eingeweiht, nachdem es bereits zuvor nach einem Tag der offenen Tür am 7.5.1989 vom Pächterehepaar Ruzizka übernommen wurde.
Leider wechselten die Pächter im Laufe des Jahres noch ein weiteres Mal, bis am 1.2.1990 mit Annabelle Claasen und Hans Grüninger Gastronomen gefunden wurden, die den TSV ein Jahrzehnt begleiten sollten. Anlässlich der Einweihung wurden zahlreiche Mitglieder des TSV für ihren Einsatz geehrt. Samstags folgte dann ein bunter Dorfabend, an dem auch die anderen örtlichen Vereine mitwirkten. Auch sportlich wurden Erfolge gefeiert: Die F-Jugend-Fußballer wurden Meister, während die Turner am Lan-desturnfest in Heilbronn erfolgreich teilnahmen. Auch das Kinderturnen konnte wieder reaktiviert werden. Überschattet wurden die Aktivitäten jedoch durch Konflikte in der Fußballabteilung, der Auflösung der erst wenige Jahre alten Jazztanz-Gruppe und dem Spielerinnenmangel in der Handballabteilung, dem versucht wurde, durch eine Forcierung der Jugendarbeit entgegen zu wirken.